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Vom Lehrer zum Theater- Organisator

RikeHerbering

So manch ein Grafschafter kennt es wahrscheinlich aus seiner eigenen Kindergarten- oder Schulzeit: Das Kindertheater, das komplexe Themen wie Mülltrennung, Geschlechterrollen und den Klimawandel möglichst spielerisch vermittelt. Eine dieser Schauspielorganisationen ist das Theater „Jaro“, das seit mehr als 20 Jahren an verschiedenen Grundschulen in der Grafschaft gastiert. Organisiert werden die Touren von einem ehemaligen Nordhorner Grundschullehrer.

„Eigentlich entstand das Ganze während eines Familienurlaubs auf Korsika Anfang der 2000er-Jahre“, erinnert sich Heiner Hombrink, damals noch Lehrer an der Grundschule Blumensiedlung in Nordhorn, zurück. Während des Urlaubs besuchte er mit seiner Familie eine Gastvorstellung des Theaters „Jaro“. „Die Kinder waren so begeistert davon, dass ich mir gedacht habe: Warum nicht auch andere Kinder in Nordhorn und der Grafschaft daran teilhaben lassen?“ Kurzerhand nahm Hombrink also Kontakt zu den Eheleuten Pölzer auf, die das in Berlin ansässige Theater leiten. Sie stimmten zu, für eine Gastvorstellung in die Grafschaft zu kommen. „Die erste Aufführung kam so gut an, dass wir direkt eine Tourneeliste für das nächste Jahr voll hatten“, berichtet Hombrink stolz.

So kam es, dass sich die Tour durch die Grafschafter Gemeinden mit den Jahren etablierte. „Manche Schulen warten immer schon darauf, dass ich anrufe“, erzählt Heiner Hombrink mit einem Schmunzeln.

Obwohl auch immer wieder neue Stücke aus dem Repertoire der Theatergruppe aufgeführt wurden, hat sich mit den Jahren bei den Grafschafter Kindern ein klarer Favorit herauskristallisiert: „,Der Zauberfisch‘ ist so beliebt, dass wir ihn bestimmt alle fünf Jahre aufführen.“ Doch auch bei anderen Stücken komme es immer wieder vor, dass „die Schauspieler gar nicht mehr von der Bühne runterkommen, weil die Kinder die Figuren immer wieder sehen wollen und nach Zugaben verlangen“, erzählt Hombrink.

„Eine große Hilfe bei der Etablierung der Tournee in der Grafschaft und natürlich der Planung selbst war immer ein starkes Netzwerk unter den verschiedenen Schulen“, weiß Hombrink. Mit der Zeit seien jedoch viele Kontakte an den Schulen weggebrochen, was die Organisation für ihn erschwere. „Eigentlich wollte ich das Ganze deshalb schon aufgeben, aber die Freude und die Reaktionen der Kinder treiben mich viel zu sehr an“, sagt er. Für den Pensionär steht deshalb fest: In den nächsten Jahren will er auf jeden Fall erst einmal weitermachen.

Aktuell ist das Theater „Jaro“ wieder zu Gast in der Grafschaft. Aufgeführt wird dieses Mal das Stück „Die Eichhörnchen-Story“. Dabei handelt es sich um ein Stück zum Thema Müll und Umwelt. Das Besondere daran: Das komplette Bühnenbild und die Figuren wurden aus nachhaltigem und recyceltem Material gebaut. Das Stück handelt vom jungen Eichhörnchen Nico, das im Park anstatt von Nüssen jede Menge Müll findet.

Spielorte sind unter anderem die Aula in Uelsen am Mittwoch und die Turnhalle der Grundschule Blanke am Donnerstag. Geplant sind jeweils zwei Aufführungen vor Grund- und Kindergartenkindern.

Ein klarer Favorit bei den Kindern in der Grafschaft ist das Stück „Der Zauberfisch“. Foto: Theater Jaro

Heiner Hombrink organisiert die

Theaterbesuche. Foto: privat

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